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Warum ist Paar-Therapie eine reine Selbstzahler-Leistung?

Die Therapie von Paaren zählt in Deutschland leider nicht zur Psychotherapie im engeren Sinne, da Konflikte in der Partnerschaft oder allgemeine Unzufriedenheit in der Beziehung nicht als Krankheitsbilder anerkannt werden und auch keine Diagnose nach ICD-10 gestellt wird. (Dies ist sehr schade, da enge Beziehungen die psychische Gesundheit nachweislich stark beeinflussen, wie eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien zeigt. Paartherapie kann insofern einen positiven Einfluss auf die körperliche und psychische Gesundheit haben. Auch inhaltlich zählt die "Emotionsfokussierte Paartherapie" (EFT) aufgrund ihrer Methodik und ihrer Wirkung zur Psychotherapie.) 

​Die Kosten der Paartherapie werden jedoch aus anfangs genannten Gründen derzeit in Deutschland weder von gesetzlichen noch von privaten Krankenkassen oder der Beihilfe übernommen. Sie gehören zu den individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) und sind somit von Ihnen persönlich als Selbstzahlerleistung zu tragen. 

Als Selbstzahler haben Sie jedoch - vorbehaltlich der letztgültigen Entscheidung Ihres Finanzamtes - die Möglichkeit, die selbstgezahlten Therapiekosten für Paartherapie (als auch für Einzeltherapie), gemäß § 33 EstG, in Ihrer jährlichen Steuererklärung unter "außergewöhnlichen Belastungen allgemeiner Art" bzw. "Gesundheitskosten" steuerlich geltend zu machen. 

Wie lange dauert eine Paar-Therapie voraussichtlich?

Bei der emotionsfokussierten Paartherapie handelt es sich um eine Kurzzeittherapie. Sie wurde wissenschaftlich überprüft und es konnten bei 90 % der Paare Verbesserung und bei 70% der Paare Überwindung der Schwierigkeiten innerhalb von 8 bis 20 Sitzungen nachgewiesen werden. Wenn ein oder beide Partner von schwerwiegenden psychischen Traumata (PTBS) betroffen ist, kann es allerdings länger dauern (30-40 Sitzungen).

Letzlich entscheiden Sie selber über die Frequenz und Dauer der Paartherapie. Manche Paare können schon nach wenigen Stunden (3-5 Stunden) und mithilfe von begleitender Literatur den Ansatz umsetzen. Andere brauchen länger. Als guten Durchschnittswert kann man 10-15 gemeinsame Sitzungen einsetzen, bis dahin sollten Veränderungen deutlich spürbar sein. Entscheidend ist, ob Sie den Ansatz auch Zuhause zwischen den Therapieeinheiten anwenden und ihn als vorteilhaft empfinden. Dazu gehört die Bereitschaft sich tiefer auf die eigene Verletzlichkeit einzulassen, was oft überraschenderweise von Ihrem Partner/Partnerin mit neuer Nähe beantwortet wird. Einen ersten Eindruck davon, werden Sie nach der ersten Sitzung haben und können sich dann entscheiden.

Wie läuft die Paar-Therapie generell ab?

In der ersten Sitzung kommen Sie gemeinsam und ich schaue mit Ihnen, ob es ein typisches Interaktionsmuster gibt, was sich immer wiederholt und meist sehr frustrierend für beide Partner ist, denn mit den eigenen Lösungsversuchen ist oft kein Ausweg zu finden, im Gegenteil sie scheinen es bisweilen nur schlimmer zu machen. Dieses Muster arbeite ich mit Ihnen gemeinsam heraus und stelle es Ihnen vor. Das ist oft schon sehr entlastend, denn das Muster ist in EFT das, was es zu bekämpfen gilt und nicht den jeweiligen Partner. Gemeinsam können Sie in den folgenden Sitzungen lernen, es durch andere Verhaltensweisen zu ersetzen, die Nähe und Verbundenheit fördern, anstatt andauernde Konflikte und Streit.

Nach der ersten oder zweiten Paar-Sitzung sieht EFT mit beiden Partnern jeweils eine Einzelsitzung vor, die dem Therapeuten dazu dient, die Lebensgeschichte und Erfahrungen aus der Kindheit besser zu verstehen und mit Ihnen ggf. über schwierigere Themen zu sprechen. Alle weiteren Gespräche finden danach wieder gemeinsam als Paar-Sitzungen statt. Die oben geschätzten 10-15 Paar-Sitzungen sind ohne die Einzelsitzung. Diese sollten Sie in Ihrem Budget also auch mit berücksichtigen. Sie wegzulassen, führt in meiner Erfahrung oft dazu, dass man in den gemeinsamen Sitzungen später irgendwann nicht mehr weiter kommt, daher sind sie sehr wichtig.

Mit wievielen Stunden Einzel-Psychotherapie welchen Kosten muss ich rechnen? 

Dies ist eine sehr individuelle Entscheidung und von der Art und Betroffenheit von Entwicklungstrauma bzw. akuten Belastungen in der jetzigen Lebensgeschichte abhängig.
Manche möchten sich nur begrenzte Probleme anschauen oder Klärung finden, wieso ein Thema mit dem Verstand nicht zu lösen und was in der Tiefe dahinter steckt. Dies ist sehr gut möglich durch eine Trauma-Aufstellung (IoPT) und anschließende Begleitung bei der Integration. Hier handelt es sich um wenige Stunden. Trauma verstehe ich im Sinne von Entwicklungstrauma.
Wenn es um die Bewältigung einer Lebenskrise oder die Anpassung an größere Veränderungen im Leben geht, ist vielleicht eine längere Begleitung sinnvoll, jedoch nicht unbedingt in wöchentlicher Frequenz notwendig, sondern auch in monatlichen Abständen ausreichend.
Natürlich stehe ich auch für intensivere längerfristige therapeutische Prozesse und Aufarbeitung von Kindheitstraumata zur Verfügung. In dem Falle ist eine wöchentliche oder zweiwöchentliche Begleitung hilfreich.
Ich begleite Sie auch gerne zur Überbrückung bei der Wartezeit auf einen kassenfinanzierten Therapieplatz. Leider kann ich nicht mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen und auch nicht im Kostenerstattungsverfahren, da ich über keine Approbation verfüge (siehe Konditionen). Es handelt sich also auch um eine Selbstzahlerleistung,  die Sie gemäß § 33 EstG, in Ihrer jährlichen Steuererklärung unter außergewöhnlichen Belastungen als "Gesundheitskosten" steuerlich geltend machen können. Bei Privatversicherten ist ggf. ein Anteil erstattbar, was Sie vorab mit Ihrer Krankenkasse klären sollten. 

Haben Sie noch unbeantwortete Fragen, dann schreiben Sie mir diese gerne per e-mail.